Wir Flüchtlingskinder.

Ich bin Delia Güssefeld. Ich bin 1955 geboren. Meine Mutter ist 1929 geboren. Und heißt Eva Schroedter. Meine Oma ist 1901 geboren und ist Susanna Kopper, dann verheiratete Schroedter. Ich weiß das diesem dass verschiedene Tabus eventuell mit diesem Thema zusammenhängen aber ich wollte noch eben darauf eingehen, dass ich eben erlebt habe eigentlich in der Auseinandersetzung mit Ihnen über diesem Ablauf hier. Es war so, dass Sie gesagt haben. Ja dann müssen wir den Vortrag eben bis 11 Uhr halten --Das verschiebt sich. Und dass es letzten Endes. Und dass es bei allen Beteiligten wichtig ist, dass man auch insoweit aufeinander Rücksicht nimmt, daß man weiß dass es nicht so einfach ist, seine Geschichte zu erzählen. Wir wissen nicht wie häufig die einzelnen Beteiligten ihre Geschichte schon erzählt haben. Und ich war gar nicht darauf vorbereitet, in irgendeiner Länge hier irgendeine Geschichte zu erzählen. Ich habe aber über Erinnerungskonstruktionen auch mir sehr lange Gedanken gemacht und darüber auch schon gesprochen und ich weiß dass jede Geschichte auch immer eine Konstruktion ist. Und es ist so, dass meine Mutter sechzehn Jahre alt war. Daß heißt sie ist zwar nicht im Raum, aber vielleicht stellen wir sie uns einfach vor, dass sie doch im Raum ist. Sie war sechzehn, als sie geflüchtet ist und zwar mit ihrer ganzen Familie aus dem Großen Werder bei Danzig. Ich stelle mir meine Mutter vor, dass sie hier auch in dieser Runde sitzt und es wäre ihr nicht recht, dass ich auch mit zuhöre, weil letzten Endes ich es wäre, die die unangenehmen Fragen stellen würde und die überhaupt Fragen stellen würde, die sie dann nicht beantworten wollte, weil diese Fragen eben doch ans Eingemachte gehen, und sie sich glaubt rechtfertigen zu müssen für ihren Vater der Kreisbauernführer und der eigentlich ein so genanntes Hohes Tier war und diese Fragen werden natürlich von Zuhörern, die nicht wissen was ein Kreisbauernführer ist. Von denen werden diese Fragen nicht unbedingt gestellt, so dass keine peinlichen Situationen entstehen können. Aber wenn die eigenen Kinder dabei sind und fragen muß man auch als Flüchtlingskind immer mit solchen Fragen rechnen und vor allen Dingen: die Kinder bleiben ja da. Die sind auch noch nächste Woche da , die können anrufen, die sind im nächsten Jahr noch immer da, die wachsen, die werden zu, em, denkenden Menschen. Vom zweijährigen Kind entwickeln die sich zu zwanzigjährigen und stellen unangenehme Fragen und wenn sie vierzig sind wie das bei (mir) schon war dann werden die Fragen vielleicht nicht mehr so extrem unangenehm. Dann werden sie ganz vernünftig und konstruktiv und auch sehr verständnisvoll. Und aus dem Grunde habe ich eben auch versucht, diese Flucht wie sie mir im Fluchttagebuch meiner Oma überliefert ist.

Seit ungefähr sieben Jahren kenne ich dieses Tagebuch. Es wurde Tag für Tag geführt bis in den Juli oder bis in den September 45 hinein vom 1. Januar 1945 an. Hab ich versucht zum Beispiel die Kreisbauernfunktion meines Großvaters etwas besser zu begreifen und dann eventuell auch die Schuldgefühle zu verstehen, die meine Mutter oder in dieser Familie existieren, weil eben dieser Großvater beziehungsweise dieser Vater ein Nazifunktionär war. Und das sind irgendwie sehr schwierige und komplizierte Sichtweisen. Und ich weiß, dass die an diesem Fluchttreck , an diesem Dorftreck Beteiligten das waren vielleicht hundert Menschen, dass die zu achtzig Prozent überlebt haben und es sind achtzig verschiedene Sichtweisen auf diesem Treck je nachdem ob man älterer Mensch war oder ob man eben vier war wie meine Onkel oder sechzehn Jahre alt wie meine Mutter so dass dieses was ich jetzt von mir gebe einfach in dem ganzen familiären Kommunikationszusammenhang steht, der seit 1945 nämlich besteht, also meine Oma hat auf dieser Flucht Tagebuch geführt, alle andern haben das so in sich aufgenommen und seit dieser Zeit wird über diese Flucht innerhalb dieser Gruppe gesprochen und zwar sind die nach Schleswig Holstein geflüchtet und da angekommen und dadurch dass ich dieses Fluchttagebuch ins internet gestellt habe habe ich jetzt von sehr vielen an diesem Treck beteiligten Post bekommen und die haben gesagt Ja und ich war damals dreizehn ich bin der und der Junge. Übrigens, da ist Ihnen ein kleiner Fehler unterlaufen Und dies und das merke ich noch an. Weil ich habe auch versucht, diesen Fluchtbericht zu annotieren Und zwar mit Anmerkungen zu versehen zum historischen Hintergrund oder zu irgendwelchen sachlichen Fragen und auch zu den Personen, so dass sich diese ganzen Beteiligten, die da alle vorkommen jetzt also peu a peu soweit sie das Lesen Über ihre Kinder werden sie da vielleicht hingeführt so dass die sich melden und das ist eine überaus fruchtbare und angenehme und witzige und ganz befriedigende Arbeit für mich diese Leute dann teilweise zu besuchen und mich mit denen auszutauschen. Und eben auch vor allen Dingen die verschiedenen Sichtweisen auf diesen Treck zu sehen, also ich sag nur mal ein Beispiel. Dieser Bauernhof wurde vollständig. Die haben ihr gesamtes Hab und Gut eingepackt und sind losgefahren auch langsam mit diesem Dorftreck und haben dann auf der Danziger Höhe erstmal diese berühmte Rast gemacht, weil es ja dann zurückgehen sollte. Und dieser dreizehnjährige Junge, den ich neulich besucht habe der sagte mir ja also ihre Großeltern kamen da ja an, mein Gott, die hatten wirklich das meiste mit. Mit einem Gummiwagen vierspännig weil das sonst gar nicht zu ziehen war. Das heißt das ist ihm als Dreizehnjährigem aufgefallen, dass die nun wahnsinnig viel mitgenommen hätten. Dann ist es so, dass die auch die Herrschaften waren und in dem Fluchttagebuch wird ganz klar, daß die erst zu ihrer Schneiderin gefahren sind, die nämlich dann bischen Platz gemacht hat als Station und dann sind sie zu sehr guten Freunden nach Mariensee gefahren, sind da auch exklusiver untergekommen als "die Flüchtlinge". Sie selber haben sich nämlich gar nicht als Flüchtlinge gesehen Und dann haben sie eben innerhalb dieser großen Gruppe beschlossen und ausgemacht wer dann wohin weiter flüchtet und dann hat sich dieser Treck eigentlich aufgelöst. Und meine Mutter ist mit ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter mit der Bahn weitergefahren über Danzig. Und (Zwischenfrage Und der Großvater) Und der Großvater ist zurückgeblieben und ist dann umgekommen. Und was ich nur – ich bin 1955 geboren – was ich im nachhinein was mir stark aufgefallen ist an meiner Kindheit, dass wir eigentlich nur damit beschäftigt waren, die einzelnen Verwandten zu besuchen und mit denen Kontakt zu haben , aber immer vor dem Hintergrund, dass die eben verstreut waren, dass heißt der eine wohnte da und der nächste wohnte da und es war ein grundsätzlicher Unterschied zu dem wie man angefangen hatte in Danzig, wo alle auf einem Haufen wohnten und seit Jahrhunderten das gleiche soziale Geflecht war Und das - erst im nachhinein ist mir aufgefallen, dass dieses Leben eben also eigentlich so ein typisches Flüchtlingsnachkommenleben war, obwohl ich zum Beispiel nie an Erwachsenengesprächen teilnehmen durfte, ich hab auf jeden Fall nie was mitgekriegt, dass die sich über "Zuhause" unterhalten hätten. Ich wusste nur es gab diese "Zuhause" und das war das Zuhause von meiner Mutter. Ich hatte gar keine zuhause. Also zuhause war immer Eichwalde und ja und das ist - das hat mich schwerstens irritiert und ich bin noch dabei das aufzuarbeiten und das auch kreativ aufzuarbeiten und nicht so sehr meine Leben beeinflussen zu lassen und deshalb bin ich auch besonders daran interessiert, mich mit den Kindern der Kinder zu unterhalten und da Erfahrungen auszutauschen und vor allem auch ein Bewußstsein dafür zu entwickeln, warum zum Beispiel viele Flüchtlinge auch keine Kinder bekommen haben. Und warum eventuell viele aus den Nazifamilien auch keine Kinder mehr bekommen haben, warum gerade Frauen darauf verzichtet haben, sich fortzupflanzen weil sie sich gesagt haben nein das führt zu nichts das führt nur dazu dass wir Erziehungsprobleme bekommen und nicht so genau wissen wie wir eigentlich unsere Geschichte unseren Kindern weitererzählen sollen

Und als letztes will ich noch eben sagen dass meine Patentante neulich meine Mutter besucht ha, das ist ihre beste Freundin die in Oslo gelandet ist und diese Patentante ist meine Patentante zu der ich nicht soviel Kontakt hatte, aber die mir doch sehr zugetan ist. Und sie sagte mir am Telefon „Mensch, Delia, Deine Eltern haben sich seit 1945 überhaupt nicht verändert, die haben nichts dazu gelernt, die sind genau auf dem Stand von 1945. Mein Vater war 19. Meine Eltern mit 19 und 16 und das fällt einem natürlich als Kind - ich habe noch zwei Geschwister - nicht auf. Es fällt einem immer nur auf: die Eltern sind irgendwie gestört sie sind so komisch, sie sind auch - sind sie jetzt rechtsradikal oder wie - wahrscheinlich nicht – sie sind doch so nett (bißchen sehr schwammig.) Die Äußerung von meiner Tante hat mich doch wirklich umgehauen, daß sie sagte „ Mensch Deine Eltern haben nichts dazu gelernt.“ Ich bin 1955 geboren und im Prinzip mit der NS Kleinkindmethode erzogen noch immer und das ist zwar jetzt vielleicht ein n´bischen platt hört sich das an aber das ist auch so unglaublich schwierig zu denken allein Zwischenfrage nach der DDR Erziehungsmethode - - In der Bundesrepublik ist der Umbruch auch erst in den 60 68 Jahren gekommen (Doering) Aber (Diskussion)sie sagen da etwas was ein relativ unbearbeitetes Thema ist ( die Eltern wurden „uns“ ja auch befragt, aber da haben viele die Geschichte mit ihren Vätern aufgearbeitet –Da gibt es aber inzwischen Arbeiten zum Beispiel wie man Kinder zum Trockensein erzieht. (Gemurmel) lebhaft.

Das war aber nicht in allen Schichten so verbreitet. Solche Erziehung. Sibylle Dreher bemerkt, dass sich Erziehungsstile mit der Zeit ändern, das kann man nicht mit der NS Vergangenheit in Zusammenhang bringen. Güssefeld: Ja das sollte man differenziert sehen Und auf dem Lande war es ja noch mal anders.

Um diesem ganzen mehr auf den Grund zu gehen. Hab ich mir gedacht – genau wie die Frau aus München – Du machst jetzt auch mal den Fluchtweg obwohl es gar nicht dein eigener Weg ist, fährst Du den noch mal ab aber ich hab nicht den Fluchtweg genau abgefahren sondern ich hab gedacht, bloß nicht zu nah an Mami. Ich bin dann – hab das zwar gestreift diese Gegend aber ich bin mit dem Fahrrad von Berlin - nicht zu Mami gefahren nach Eichwalde sondern ich bin dann nach Riga gefahren, damit das nicht so auffällig ist. Und davor hatte ich mich schon Richtung Schlesien orientiert in so einem Projekt und das funktioniert auch. Und jetzt mittlerweile ist es so dass ich eben doch - Zwischenfrage – ob das nicht zu weit war nach –Riga – Das ist nicht zu weit wenn man so eine –Aufgabe vor sich hat ist das überhaupt nicht zu weit sondern zum Vergleich die Energie die Sie hatten 67 die hatte ich auch ich will es wissen ich muß irgendwas machen ich muß es herauskriegen und da bin ich nach Riga gefahren und habe über den Geburtenrückgang recherchiert dort in Lettland und habe alle Frauen gefragt wie sie die Kleinkinderziehung jetzt in Lettland machen und wie es früher war, um mich einfach diesem Thema anzunähern und wenn man einmal angefangen hat mit so einer Flüchtlingsmutter und sich da rein arbeitet, dann kann man das natürlich in alle möglichen Richtungen ausweiten und das macht mir eine Riesenspaß und ich hab auch zwei Jungens die sind 18 und 22 jetzt und die sind allerdings noch nicht so weit, dass sie das rational aufnehmen aber die sind trotzdem sehr in unserer Familie drin und werden sicherlich emotional in der Lage sein das auch aufzunehmen. (Ich habe noch mal ne Frage nach dem Vater, den erwähnen Sie zwar immer. Aber sie sagen über ihn nichts)

Den hab ich ja mehr auf meiner Internetseite Ich will darauf morgen auch noch eingehen, aber ich will jetzt nur sagen (Zwischenfragen nach der internetseite)  HYPERLINK "http://home.snafu.de/delias" http://home.snafu.de/delias ( Stichwort Fluchhttagebuch). Mein Vater hat sich in meine Mutter 1953 verliebt oder 1952 dann Verlobung 1953 1954 Heirat und dann kam 1955 ich. Aber mein Vater hatte einen Onkel der die ganze Zeit im Gefängnis in Paris saß, nämlich den Bruder seiner Mutter und der war Oberster Polizei und SS Führer von Frankreich und ist verhaftet worden 1945 und saß jetzt die ganze Zeit in Paris und wartete auf seinen Prozeß, denn die Nürnberger Kriegsverbrecher bzw. Verbrecher gegen die Menschlichkeit wurden ja sofort verurteilt. Dieser Onkel wurde in Frankreich erst zehn Jahre später verurteilt, weil die Franzosen das genauer vorbereiten wollen und nicht so zack – so schnell. Und deswegen saß er da – er war aber so eine ähnliche Kategorie. Und der gehörte eben zu der Familie von meinem Vater, dass heißt - meine Mutter wusste das nicht. Die dachte nur Mensch tollerTyp – Ich liebe ihn – und den heirate ich jetzt meine Mutter war ja auch als Flüchtlingsmädchen( Zwischenbemerkung es gab nicht so viele Männer) Männer waren knapp und er war auch nicht schlecht. Ich meine mein Vater ist nicht – also ist eigentlich ein ganz Klasse Typ damals. Und dann hat sie – während der Verlobungszeit wurde dieser Onkel zum Tode verurteilt und das stand in jeder Tageszeitung – Ich glaube dass war als sie schon geheiratet hatten. Direkt danach Also ich war schon im Bauch von meiner Mutter und man würde natürlich auch emotional politisch korrekt irgendwie auch zurechtphantasieren, dass so eine Frau dann sagt: Nein in solche Familie will ich nicht – ich lasse mich gleich wieder scheiden – aus Wiedersehen. Aber meine Mutter hat sich damit auseinandergesetzt, hat das dann irgendwann erfahren innerhalb dieser Familie auch mit den entsprechenden Äusserungen von Familienmitgliedern wie auch Onkel Carl Albrecht mein Gott der ist doch unschuldig. Andere Familienmitglieder natürlich ist er schuldig, schließlich hat er die ganzen KZs mit verbrochen. Und in diese Familie ist meine Mutter dann eben rein. Und das sind Mechanismen die dann in solchen Familien eben stattfinden mit gegenseitigen Entlastungsfunktionen die sind kompliziert und ich denke nur. Meine Mutter ist nicht nur der arme Flüchtling, obwohl sie immer nur als der arme Flüchtling dargestellt wird, der sich ganz toll durchgebissen hat und eine Superhausfrau, eine Krankenschwester und war weiß ich ein gute Mutter. Aber sie spielt aber leider eben auch diese Rolle als unschuldiger Flüchtling um so ein bisschen von den anderen Sachen abzulenken. Das ist mir noch nicht so ganz klar.

Ich gelte in unserem (..) wie auch meine beiden Nachbarinnen als Nazitäternachkomme so ist ja das Etiquett was man sich heute anklebt, um dann in den entsprechenden anderen Kreisen an den Diskussionen teilzunehmen. Also man kann sich ja heute verschieden definieren. Und so ist es. (Zwischenfrage. Wie lange wollen Sie das machen?) Solange es mir Spaß macht – es ist sehr anregend. Man lernt sich dabei auch sehr gut kennen. Das sind ja alles politische Auseinandersetzungen wo man sich dann selber auch definieren muß – wer bin ich überhaupt. (Fragen) Mir war das gar nicht klar vorher (Empfehlung eines Autors der über die Kollektivschuld geschrieben hat. Franz Scholz) Frage nach dem zurückgebliebenen Großvater.

Ja der ist als verantwortungsbewusster Treckführer ist er erstmal dageblieben( lebhafte Zwischenfragen) Man hatte ja genügend Möglichkeiten umzukommen. Und das ist er einfach auch. Er ist dann in irgendeinem umstürzenden Haus. – das wird in der Familie erzählt ist er umgekommen. Aber das kann man sicherlich in diesen Kreis gut einordnen Manche Väter sind eben gefallen und manche sind doch dagewesen (Zwischenfrage ob das nun ein Unfalltod gewesen sei). Das weiß man nicht. Dörte Doering sagt.“ Mein Großvater ist eben auch zurückgeblieben in Stettin weil er nicht rauswollte.“ Meine Großmutter ist sozusagen nur rausgegangen weil sie mich rausbringen wollte. Das hat mich jahrelang, ohne dass ich das wusste, schwer belastet. Ganz unterbewusst. Und das ist bei einer – ich hab ja ein Psychodrama Ausbildung gemacht Da ist das voll rausgekommen .Da bin ich vollkommen zusammengebrochen und habe erst mitgekriegt durch dieses therapeutische Geschehen was ich mich – das war vor 20 Jahren – vierzig Jahre lang ohne das zu wissen schuldig gefühlt hab, dass mein Großvater… Könnte bei meinem Großvater auch so gewesen sein bzw bei dem Vater „Das ist natürlich nur rauszukriegen wenn Sie ein bisschen graben. Ich wusste das nicht, dass mich das so belastet das konnte ich auch nicht wissen. Aber weil es immer hieß in der Familie Die Großmutter ist nur raus gegangen und hat Tante(?) im Stich gelassen, weil sie diese Tochter nämlich mich ich war damals 10 rausbringen wollte. Sie wollte nicht dass ich (?) Und sie wollte dann wieder zurück zu ihrem Mann ging dann nicht da war die Grenze nämlich zu und das hat in der Familie nämlich unheimlich viel ausgelöst. Und dieser Großvater war zusammen mit seinem Prokuristen, das war nun wiederum sein Schwager Und diese Tante, die gar nicht richtig verwandt war(…) die sind beide umgekommen die Männer, sind ins Gefängnis geworfen worden . Und diese Tante hat meine Mutter ihr ganzes Leben lang gequält, sie hat immer gesagt, ja wenn ihr nicht gewesen wärt (Ich ) Genau solche Sachen sind bei uns auch: Ihr habt die Oma zurückgelassen. Diese Dinge sind innerhalb der Familie dann sehr verquickt. Wer hat wen wo zurückgelassen und warum? Sie streiten sich zwar nicht offen aber sie streiten sich seit 50 Jahren. Aber ich hab damit eben nichts zu tunSpontane Ausführungen eines teilnehmenden männlichen „Flüchtlingskindes“ Rechtfertigung zu den Geschehnissen 1933
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