Die Bessarabier und die Mennoniten im Reichsgau Danzig Westpreussen

Seminar-Konzept

Delia Güssefeld 25. Oktober 2001 (aktualisiert: 1.Oktober 2003)

1941 kehrten auch die Bauern aus Bessarabien "Heim ins Reich". Sie erlebten diese Heimkehr zwiespältig. Sie wurden von den Reichsdeutschen als "arabische Bestien" gesehen, sie wurden als "bessere Araber " bezeichnet. Ihre Integration wurde von den reichsdeutschen Propagandastellen deshalb aufwändig unterstützt. Trotzdem solidarisierten sie sich eher mit den polnischen neuen Nachbarn. Andere ihrer neuen Nachbarn waren die religiouml;s orientierten Mennoniten der unteren Weichselregion, welche im Mennonitischen Arbeitskreis Polen organisiert sind. Quelle für solche Erkenntnisse sind die Heimatkalender der bess. Landsmannschaft sowie die Wochenblätter der Landesbauernschaften Reichsgau Danzig-Westpreussen sowie Reichsgau Wartheland.

Die Begebenheiten um die "Deutschbalten im Warthegau" wurden Anfang 1999 schon auf einer Tagung behandelt. Für die bessarabischen Fragen gibt es noch Diskussionsbedarf. Vor dem Hintergrund der EU - Agrarpolitik , die auch in Polen greifen wird, lohnt es gewiß, sich an dieses Kapitel Agrarpolitik in der Weichselregion um 1941 zu erinnern. Zeitzeugen kämen aus allen betroffenenen Bereichen.Die Menschen bessarabischer Herkunft scheinen nach meinem persönlichen Eindruck durchaus offen zu sein und auch noch in genügender Anzahl unter den Lebenden.Agrar- Fachhistorisch wird momentan eine Hinwendung zu lebensweltlichen Forschungaspekten gefordert sowie überhaupt eine axiomatische Neuausrichung des Faches(D. Münkel)

Geeignete Referenten

Herr Jürgen Schultz hat einen Fragebogen unter seinen landwirtschaftlichen Kollegen von damals verschickt. Er könnte über die Ergebnisse berichten.

Beatrix Herlemann, Historikerin hat die Kreisbauernführer in Niedersachsen (1941) unter die Lupe genommen. Sie sieht für die "wiedergewonnenen" Gebiete und die Reichsnährstandspolitik eine Forschungslücke.

Götz Aly erforscht die NS-Siedlungspolitik im Zusammenhang mit der Judenvernichtung

Frank Wieler, MAP

Tangermann, S. scheint ein reger Kopf zu sein, den ich allerdings noch nicht kenne,(Zum Beispiel: Agenda 2000: tactics, diversion and frustration. "Agra Europe" (Engl. Edition), May 29, 1999, pp. A/1-A/4. Tangermann, S. (1999), Interests and Options in the WTO 2000 Negotiations on Agriculture: Developed Countries. Paper prepared for the conference on "Agriculture and the New Trade Agenda from a Development Perspective: Interests and Options in the Next WTO Negotiations", organized by the World Bank, Geneva, 1-2 October 1999 )

Ute Schmidt, Hannah Arendt Institut, Autorin von Die Deutschen aus Bessarabien. Eine Minderheit aus Südosteuropa (1814 bis heute). München 2003

Die Journalistin Ute Remus hat über ihren Vater, der Kreislandwirt im Kreis Leipe - Reichsgau Danzig Westpreussen war ein 1998 preisgekröntes Hörspiel geschrieben.

In den Bildbänden von Lendvai-Dirksen kann man über 30 Jahre bis 1958 erfolgen wie sich der Bild der "Menschen aus allen deutschen Gauen" verändert hat.

Peter Letkemann, dessen Vater Direktor der Raiffeisenkasse in Danzig war und der auch zum Thema geforscht hat.

Ein Vertreter von NORDZUCKER, resp.SÜDZUCKER oder PFEIFER & LANGEN

Es gab landwirtschaftliche Lehrschauen und Lehrfilme, die rekonstruierbar sind.Es gab Hofbegehungen, die der Weiterbildung der Bauern dienten, und zur Auflösung diese Berufsstandes beigetragen haben.(Quellen: Wochenblätter der Landesbauernschaften)

Ziel der Veranstaltung:

Das Seminar soll Auskünfte geben überüber die Kraft der Beharrungdie Agenzien des WandelsEthnohistorische KonzeptionenEs soll unsere Augen öffnen für die Landwirtschaftspolitik in Polen sowie die Beteiligung der europäisch-internationalen Investoren aus dem Mittelstand an der zukünftigen Entwicklung .

Zielgruppe

Menschen, die schöne Landschaften bisher als naturgegeben gesehen haben.Und Menschen, die wissen, daß schöne Landschaften ein Produkt bäuerlicher Lebensformen sind.Naturschützer, die die Landschaft in Polen gern erhalten möchten.AgroconsultBusines-Vertreter, die damit rechnen, daß in Polen die öko logisch orientierten Gesetze in Zukunft leichter zu umgehen sein werden als in Deutschland.Jeder ehemalige bessarabische deutsche wolhyniendeutsche oder polnischer Landwirt und ihre Mitarbeiter sowie ihre Familien. Auch Besitzer von Landhandlungen, die man über die Vereinigung der ostpreussischen Juden evtl finden könnte. (Ruth Kibelka Leiserowitz)

Literaturliste

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